Alles, was ihr so jeden Tag berührt, tragt, schiebt, zieht – der Ring muss das alles mitmachen. Dadurch unterliegen eure Ringe einer ganz normalen Abnutzung. Wenn ihr mal mit Paaren sprecht, die schon viele Jahre verheiratet sind, dann bekommt ihr sicher die eine oder andere Geschichte zu hören, wie deren Ringe mal früher ausgesehen haben. Sie werden mit der Zeit immer glatter und über die Jahrzehnte auch dünner.
Eheringe werden durchs tägliche Tragen dünner
Auf dem Foto oben seht ihr ein Beispiel für Ringe, die genau gleich alt sind. Der größere Ring wurde getragen von jemandem, der immer sehr viel handwerklich gearbeitet hat. Der Ring hat fast kein erkennbares Ziermuster mehr. Wenn man ganz genau hinschaut, dann kann man noch ganz zarte Reste erkennen. Der Ehering ist auch so dünn geworden, dass er angefangen hat, sich zu verformen. Der kleinere Ring wurde im Laufe der Jahre weniger getragen und dementsprechend auch weniger belastet. Das ursprüngliche Muster auf dem Ring ist noch gut zu erkennen. Die Materialstärke ist noch deutlich dicker als beim großen Ring und deswegen hat er sich auch noch nicht verformt.
Edelmetalle sind nicht besonders hart
Die Edelmetalle aus denen eure Ringe gefertigt werden, sind, verglichen mit vielen anderen Alltagsgegenständen, die man tagtäglich anfasst, relativ weich. Das hat den großen Vorteil, dass sie für uns Goldschmiede gut zu bearbeiten sind. Und zwar nicht nur bei der ersten Herstellung der Ringe, sondern auch im Laufe der Jahre. Eine Ringweitenänderung ist bei einem Ehering aus Edelmetall in der Regel problemlos durchzuführen. Bei vielen anderen Metallen bringt das hingegen Probleme mit sich. Der Nachteil: die Ringe nutzen sich mit den Jahren etwas stärker ab.
Kratzer und Macken gehören dazu
Ganz wichtig zu wissen: Es ist völlig normal, dass ein Ehering aus Edelmetall mit der Zeit Kratzer und Tragespuren bekommt. Das ist auf gar keinen Fall ein Qualitätsmangel oder ein Zeichen für schlechte Arbeit des Goldschmieds. Es liegt einfach in der Natur der Sache. Und genau wie sich eine Ehe mit den Jahren verändert, tun das auch eure Ringe. Ein paar Macken und Kratzer sind ein Teil der Reise und erzählen eure gemeinsame Geschichte.
Vorsicht beim Sport
Den Ehering will man verständlicherweise am liebsten gar nicht ablegen. Es gibt aber Tätigkeiten, bei denen es Sinn ergibt, das trotzdem zu tun. Bei manchen Sportarten ist das zum Beispiel der Fall. Zur erhöhten Beanspruchung der Ringe (eine Hantel ist definitiv deutlich härter als dein Goldring), kommt auch noch die Verletzungsgefahr dazu. Bleibt man mit einem Ring zum Beispiel an einem Basketballkorb hängen, dann wird es nicht der Ring sein, der nachgibt, und auch nicht der Korb. Das hört sich nach unwahrscheinlichen Horrorszenarien an, aber Amputationen durch Verletzungen mit Ringen kommen immer wieder mal vor.
Oberflächen der Ringe nachpflegen ist einfach
Noch ein Tipp für matte Oberflächen: Oft ist es nur eine einfache, schnelle Behandlung mit einem Mattierschwämmchen, die euren Trauringen den warmen, matten Goldton zurück gibt, wenn sie durch’s Tragen glänzender geworden sind. Fragt einfach mal beim Goldschmied eures Vertrauens nach. Da kann euch sicher gezeigt werden, wie man diesen einfachen Vorgang alleine durchführen kann, ohne den Eheringen dadurch zu schaden.